Tomate
Pomodoro – der goldene Apfel des Gartens
Die Tomate ist eine der südamerikanischen Pflanzen, die mit den Expeditionen von Christoph Kolumbus nach Europa kamen. Heute sind wir so sehr an die Tomate in der Küche gewöhnt, dass es schwer vorstellbar ist, dass sie in Europa zunächst als giftig galt. Als Nachtschattengewächs ist die Tomate nicht nur mit Kartoffeln, Chilis und Auberginen verwandt. Andere Mitglieder der gleichen Familie sind Steinpilze, Engelwurz und Tollkirsche. Diese Pflanzen wurden skeptisch beäugt, und lange Zeit wurden Tomaten nur zu Zierzwecken angebaut. Die schönen Früchte wurden als Dekoration auf die Hoftafel gestellt, aber niemand aß sie!
Die Italiener waren die ersten, die die Tomate als essbare Pflanze begrüßten. Die Frucht wurde nicht mehr als Giftapfel bezeichnet, sondern als „pomodoro“, was „Goldapfel“ bedeutet.
Vermehrung der Tomate
Säe die Tomate im Februar-April, 7-8 Wochen vor der Auspflanzung. Wähle die Tomatensorten danach aus, wie du sie anbauen willst. Einige Sorten bringen eine gute Ernte im Freien. Andere brauchen die geschütztere Umgebung des Gewächshauses. Einige eignen sich für Ampeln mit Kaskaden von zarten kleinen Tomaten. Andere bringen kräftige Tomaten hervor und brauchen ein gutes Volumen an Erde, um zur Geltung zu kommen.
Säe die Samen etwa 1 cm tief ein. Tomatensamen keimen am besten bei etwa 22-25 Grad. Sobald sie aufgegangen sind, gedeihen sie unter hellen und kühlen Bedingungen. Verwende zusätzliches Licht, wenn du früh aussäst. Das gibt den Pflanzen eine kompakte Wuchsform.
Wenn die Tomaten aus dem ersten Topf herausgewachsen sind, ist es an der Zeit, sie umzupflanzen. Setze sie tiefer in den neuen Topf und schneide die Blätter an dem Teil des Stiels ab, der in der Erde endet. An den Knotenpunkten, wo die Blätter waren, wachsen dann neue Wurzeln.
Stecklinge von Spitzentomaten
Manchmal sind wir zu ungeduldig, wenn wir die Tomaten im Frühjahr aussäen und das Licht nicht ausreicht. Dann haben wir am Ende Setzlinge, die zu groß geworden sind. Aber das ist kein Problem. Es ist durchaus möglich, Tomatenpflanzen zu toppen. Aus dem abgeschnittenen Teil kann sogar eine neue Pflanze werden. Kratze die unteren Blätter ab und pflanze sie als Steckling in Wasser oder feuchte Erde. Manche Menschen nehmen im Herbst Stecklinge von ihren Pflanzen, um sie im Haus zu überwintern. So kann die Tomatenernte im nächsten Frühjahr gleich losgehen.
Tomaten pflanzen
Pflanze die Tomaten an ihrem endgültigen Standort ein, wenn die Temperatur nachts mindestens 6-8 Grad beträgt. Tomaten mögen es sonnig und warm. Vor allem im Freiland ist es gut, einen windgeschützten Platz zu finden – am besten an einer Wand, damit sie einen natürlichen Halt haben. Andernfalls müssen die höheren Sorten angebunden oder mit Pflanzenstützen versehen werden.
Der Abstand zwischen den Pflanzen variiert von Tomatensorte zu Tomatensorte, aber 30-50 cm sind ein guter Richtwert.
Tomaten mögen es, in nährstoffreichen Boden gepflanzt zu werden. Gieße regelmäßig und dünge sie. Du kannst gerne Grasschnitt oder anderes organisches Material zwischen die Pflanzen legen. Das hält die Feuchtigkeit im Boden, erstickt das Unkraut und liefert zusätzliche Nährstoffe, wenn es sich zersetzt.
Gieße die Tomaten regelmäßig. Sonst besteht die Gefahr, dass die Früchte verfaulen oder aufplatzen.
Tomaten gedeihen gut mit Karotten, Spinat und Blattgemüse. Eine weitere clevere Co-Kultivierungspflanze ist die Tagetes. Der Geruch der schönen Trompeten vertreibt Nematoden, die sonst die Wurzeln der Tomaten angreifen könnten.
Tomaten klauen – oder nicht?
Beim Tomatendiebstahl, d.h. dem Abschneiden der Seitentriebe, die schnell aus den Blattfalten herauswachsen, gehen die Meinungen auseinander. Als Faustregel gilt, dass Buschtomaten ohne Ausdünnen auskommen, während größere Sorten einen kleinen Rückschnitt brauchen, damit alle Früchte reifen können.
Mit Tomaten kochen
Ernte Tomaten, wenn sie reif sind. Wenn Frost droht, können die Früchte zum Nachreifen ins Haus geholt werden. Breite sie im Freien aus. Ansonsten sind grüne Tomaten gut zum Braten oder Einlegen.
Tomaten haben tausend Verwendungsmöglichkeiten in der Küche! Gegrillt, gefüllt, gebraten. In Eintöpfen, Soßen, Torten und Aufläufen. Wir machen gerne ein einfaches und gesundes Ketchup, indem wir Tomaten, Chili, Knoblauch, Datteln und Salz mischen.
Autorin: Johanna Damm
Geprüft von Erik Hoekstra
Zuletzt aktualisiert am 2022-10-14