Tatsoi – ein Held der kalten Jahreszeit
Tatsoi ist eine schnell wachsende Kohlpflanze mit einer schönen, glänzenden Blattrosette. Er ist fantastisch kälteresistent und nimmt auf dem Lande einen Ehrenplatz ein, wenn der Frost viele andere Kulturen niedergemäht hat. Tatsoi ist sehr schmackhaft und reich an Vitaminen.
Orientalische Delikatesse
Tatsoi gehört zu den asiatischen Blattgemüsen, die seit Jahrtausenden in Ländern wie China und Japan angebaut werden. Die Tatsache, dass diese Pflanzen so nützlich in der Küche sind und Frost gut vertragen, hat sie auch in nordischen Gärten beliebt gemacht. Wer die Vegetationsperiode mit einer Winterernte verlängern will, für den ist asiatisches Blattgemüse besonders interessant.
Tatsoi-Blätter sind in der Regel dunkelgrün, es gibt aber auch Sorten mit einer roten oder violetten Farbe. Die Stiele sind hell und saftig. Die Blattrosette wächst bei warmem Wetter eher aufrecht und bei Kälte flacher zum Boden hin.
Tatsoi in mehreren Runden aussäen
Tatsoi kann im März/April im Haus vermehrt werden. Lege die Samen etwa 1 cm tief ein, wässere und halte die Aussaat feucht. Die Samen keimen gut bei Zimmertemperatur. Sobald die Sämlinge aufgegangen sind, gedeihen sie am besten bei etwas kühleren Temperaturen, etwa 15-18 Grad.
Obwohl Tatsoi ein wenig Kälte mögen, können Tatsoi, die im Haus gezogen wurden, etwas empfindlich sein, wenn sie ins Freie kommen. Es ist daher ratsam, die Tatsoi-Pflanzen abzuhärten. Lasse sie einige Tage lang immer länger im Freien stehen, bevor du sie mit einem Abstand von 10-20 cm in gedüngte Erde pflanzt.
Es ist auch möglich, Tatsoi direkt ins Freiland zu säen, sobald sich der Boden im Frühjahr gesetzt hat. Wenn man sie im Frühjahr und im Sommer in Schüben aussät, kann man den ganzen Sommer über ernten. Zu viel Sonne kann jedoch dazu führen, dass Tatsoi blüht. Eine Spätsommeraussaat im Juli-August bringt eine gute Ernte im Herbst und Winter. Tatsoi eignen sich auch für die Aussaat im Freien im Herbst und Winter. Diese Samen keimen früh im folgenden Frühjahr.
Pflege von Tatsoi
Dünge den Tatsoi während der Saison regelmäßig, indem du zum Beispiel Grasschnitt oder anderes organisches Material zwischen die Pflanzen legst. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit im Boden erhalten, das Unkraut wird unterdrückt und durch die Zersetzung des Materials werden zusätzliche Nährstoffe zugeführt.
Tatsoi gedeiht sowohl im Halbschatten als auch in der Sonne, solange er ausreichend Wasser erhält. Da Kohlpflanzen manchmal anfällig für Insektenbefall sind, können Tatsoi-Pflanzen mit Fasertüchern abgedeckt werden. Bei kälterem Wetter gibt es normalerweise keine Probleme mit Insekten.
Anbau von Tatsoi im Innenbereich
Tatsoi eignet sich gut für den Anbau im Haus. Für Microgreens werden die Samen recht dicht in einem Anzuchtkasten ausgesät. Von der Aussaat bis zur Ernte dauert es etwa 5-15 Tage. Schneide die gesunden Triebe ab und verwende sie in Salaten, auf belegten Broten oder als Essensdekoration. Wenn du Tatsoi stattdessen in einem Topf im Haus anbaust, wachsen die Blätter schon vor der Ernte. In den Wintermonaten profitieren die im Topf gezogenen Tatsoi von zusätzlichem Licht, etwa 8 Stunden pro Tag.
Tatsoi – ein kleines Bündel des Guten
Tatsoi kann Blatt für Blatt gepflückt werden. Beginne mit den äußeren Blättern, denn diese halten die Pflanze lange und regen sie zur Bildung neuer Blätter an. Du kannst auch die Blattrosette voll ausreifen lassen und dann die gesamte Pflanze einige Zentimeter über der Bodenoberfläche abschneiden. Lass die Wurzel in der Erde und neue Blätter können wachsen.
Wie alle Kohlpflanzen ist Tatsoi ein kleines Bündel von Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Tatsoi ist besonders für seinen hohen Gehalt an Vitamin A und C bekannt.
Tatsoi wird genauso verwendet wie Spinat. Klassischerweise wird Tatsoi unter Rühren gebraten oder mit Öl und Gewürzen kurz angebraten serviert. Tatsoi kann auch blanchiert oder in Suppen eingemischt werden. Die ganze Pflanze schmeckt roh, in Salaten oder als Pesto. Die Blüten sind ebenfalls essbar und eignen sich gut zur Dekoration. Kombiniere Tatsoi mit Sesamöl und Soja für einen asiatischen Touch. Oder probiere den koreanischen Brauch, Kimchi aus Tatsoi-Blättern herzustellen.
Autorin: Johanna Damm
Geprüft von Erik Hoekstra
Zuletzt aktualisiert am 2022-10-14