Ranunkeln anbauen

Was ist eine Ranunkel und wie fange ich an?

Ranunkeln wachsen aus Knollen, die über den Winter ruhen und bei richtigen Bedingungen zum Leben erwachen. Bevor du sie pflanzt, solltest du die Knollen ein paar Stunden in lauwarmem Wasser liegen lassen, damit sie weich werden und anfangen zu schwellen. 2-4 Stunden reichen aus, liegen sie länger darin, können sie anfangen zu faulen. Wenn die Knollen eine Weile eingeweicht wurden, nehmen sie Wasser auf und werden praller. Sie werden viel größer und brauchen deutlich mehr Platz im Pflanzkasten oder im Pflanztopf, als man auf den ersten Blick denken würde. Wir bei Florea benutzen normalerweise Anzuchtkisten mit etwas höheren Rändern von 5–10 cm, wenn wir Ranunkeln anbauen. Die Knollen werden mit den „Klauen” nach unten ziemlich flach gepflanzt, 3–5 cm sind genau richtig.

Wenn die Knollen gepflanzt sind, sollte die Kiste an einen kühlen und dunklen Ort gestellt werden. 4–10 Grad sind optimal. Wenn die Temperatur höher ist, besteht die Gefahr, dass die Blätter zu schnell wachsen und die Pflanze sich mehr auf das Blattwachstum als auf die Entwicklung starker Wurzeln konzentriert. Vergiss nicht, ab und zu nach dem Kasten zu schauen. Wenn es sehr trocken ist, kannst du ein wenig gießen, aber bei optimaler Temperatur ist das meistens nicht nötig. Nach etwa zwei Wochen erwachen die Ranunkelknollen zum Leben und kleine weiße Wurzeln kommen zum Vorschein. In der Regel sieht man dann auch die ersten Triebe, was bedeutet, dass es Zeit zum Auspflanzen ist.

Standort, Erde und Temperatur

Wählen Sie einen Standort mit viel Licht, vorzugsweise Sonne, aber mit etwas Schutz vor Hitze und starker Nachmittagssonne. Am besten züchtet man Ranunkeln im Tunnel, aber es geht auch im Gewächshaus oder direkt im Freiland, dann muss man aber etwas mehr auf die Temperaturen und Trockenheit im Boden achten. Der Boden sollte gut durchlässig und luftig sein, am besten mit Kompost oder anderer nährstoffreicher Erde gemischt, damit die Feuchtigkeit gleichmäßig bleibt, ohne dass sich Wasser staut. Die Temperatur während des Wachstums sollte kühl bis mäßig sein, da Ranunkeln keinen Frost oder zu hohe Sommerhitze vertragen. Ranunkeln sind Frühlingsblumen, die gerne bei Temperaturen unter 20 Grad wachsen und blühen. Wenn es über 20 Grad wird, gehen die Kronen in Ruhe, weil sie denken, dass der Sommer da ist, und dann blühen sie nicht. Normalerweise dauert es etwa 90 Tage, bis die Ranunkelknollen aus ihrer Ruhephase „erwacht” sind und blühen, vorausgesetzt, alles läuft optimal. Da wir selten perfekte Bedingungen garantieren können, solltest du damit rechnen, dass die Blüte eine Woche vor oder nach diesem Datum einsetzen kann.

Ranunkeln vertragen ein paar Minusgrade (einige Experten sagen, dass sie bis zu -8 °C aushalten, andere sagen -4 °C), aber es ist sicher, sowohl Bögen als auch Vlies in der Nähe zu haben, falls es eine kalte Nacht mit mehr als nur leichtem Frost gibt. In den ersten Nächten nach dem Auspflanzen kann es auch sinnvoll sein, die Pflanzen abzudecken, vor allem, wenn sie noch nicht so lange vorgezogen wurden. Wenn du sie während der Vorkultur kühl gehalten hast, ist der Übergang zum Außenklima normalerweise nicht so dramatisch, weil der Temperaturunterschied so gering ist.

Wenn es Zeit zum Auspflanzen ist, nimm vorsichtig eine kleine Pflanze aus der Schale und versuch, so viel Wurzel wie möglich mitzunehmen. Mach ein Loch in der Beetgröße und setz die Pflanze in die gleiche Tiefe wie vorher, genau wie bei Stecklingen. Nach dem Auspflanzen ist es wichtig, reichlich zu gießen, damit sich die Erde gut um die Wurzeln legt und die Pflanze einen guten Start hat.

Pflege und Blüte

Sobald die Knollen Wurzeln geschlagen haben, müssen sie regelmäßig gegossen werden, aber denk daran, dies vorsichtig zu tun, da Ranunkeln keine zu feuchte Erde mögen. Düngen kann helfen, wenn die Knospen sichtbar werden, um ein starkes Wachstum zu unterstützen und schöne Blüten zu erhalten. Wenn Knospen und Blüten Farbe zeigen, solltest du besonders vorsichtig sein, vor allem, wenn sie als Schnittblumen verwendet werden sollen.

Ernte, Vasenleben und wie du die Knollen aufbewahrst

Ernte morgens, wenn noch Tau vorhanden ist, denn dann sind die Stiele mit Saft gefüllt und die Blumen halten länger. Wenn die ersten Knospen sichtbar werden, ist die Erntezeit nahe, aber warte noch ein paar Tage, bevor du sie schneidest. Die Knospen sollten nicht ganz hart sein, sondern sich weich anfühlen, ein bisschen wie ein Marshmallow. Ernte regelmäßig, um eine anhaltende schöne Blüte zu fördern. Wenn du zur richtigen Zeit pflückst, halten die Blumen etwa 10–12 Tage in der Vase. Wenn du etwas später erntest, wenn sie sich schon mehr geöffnet haben, halten sie sich in der Vase trotzdem ziemlich gut, aber ein paar Tage weniger als wenn du sie im weichen Knospenstadium gepflückt hättest.

Schneide die Schnittfläche schräg mit einem sauberen Messer oder einer Gartenschere ab und stell die Blumen direkt in sauberes Wasser. Wechsel das Wasser oft, entferne die unteren Blätter, die sonst verfaulen können, halte die Vase sauber und stell sie an einen kühlen Ort, geschützt vor direkter Wärme.

Wenn die Blüte nachlässt und die Blätter welken, ist es Zeit, die Knollen auszugraben, bevor der Boden gefriert. Reinige sie leicht und lass sie einige Tage an einem luftigen Ort trocknen. Lagere die Knollen über den Winter dunkel, kühl und trocken, dann kannst du sie in der nächsten Saison wieder pflanzen und erhältst wieder schöne, gesunde Blumen.

Autorin: Johanna Damm

Faktencheck: Erik Hoekstra

Zuletzt aktualisiert am 16.09.2025