Pastinake
Ein Wurzelgemüse mit Wurzeln in der Steinzeit
Die wilde Pastinake ist in Europa und Russland heimisch. Es wird angenommen, dass sie bereits in der Steinzeit geerntet wurde. Heute ist die verarbeitete Pastinake auf der ganzen Welt eine hoch geschätzte Speisepflanze.
Bevor die Kartoffel aufkam, war die Pastinake in Europa sogar ein Grundnahrungsmittel. Sie galt als stärkende Pflanze, die den Kranken und Schwachen Kraft gab. Im Frühling konnte das Essen knapp werden. Dann war es besonders erfreulich, die überwinterten, aber noch widerstandsfähigen Wurzeln der Pastinake zu ernten.
Wer sich manchmal wünscht, ein paar Anbauzonen weiter südlich zu sein, wird sich vielleicht darüber freuen, dass der römische Kaiser Tiberius seine geliebte Pastinake aus dem Rheintal importierte. Er fand, dass die Wurzeln in der Kälte besser schmeckten. Und es stimmt – der Geschmack wird nach einem guten Frost spürbar süßer.
Frühe Aussaat mit frischen Samen
Pastinaken haben eine lange Entwicklungszeit. Pflanze die Samen im zeitigen Frühjahr in die Erde, sobald der Boden bearbeitet werden kann. Die kälteresistenten Samen können auch im Spätherbst ausgesät werden. Sie keimen dann früh im folgenden Frühjahr.
Die Samen der Pastinake verlieren schnell an Keimkraft. Achte also darauf, dass die Samen frisch sind.
Es kann 3-4 Wochen dauern, bis die kleinen Setzlinge aufgehen. Deshalb mischen wir gerne ein paar Radieschensamen unter die Pastinakensaat. Die Radieschen gehen schnell auf und markieren, wohin die Reihen gehen. Die Radieschen sind schnell erntereif und lassen Platz für die Pastinaken, um sich zu entwickeln.
Der ideale Boden für Pastinaken ist reich an Lehm. In steinigem Boden besteht die Gefahr, dass sich die Wurzeln spalten, wenn sie auf einen Stein treffen. Gieße in den Saatreihen und bestreue die Samen. Ein guter Abstand kann etwa 10 cm zwischen den Pflanzen und 30-40 cm zwischen den Reihen betragen. Kleine Pflanzen, die eventuell ausgedünnt werden müssen, ergeben eine schöne frühe kleine Ernte.
Denk daran, während der Keimzeit zu gießen.
Pastinaken sind einfach zu pflegen
Wenn Pastinaken erst einmal etabliert sind, sind sie sehr pflegeleicht. Sie sind in der Regel gut vor Schädlingen geschützt. Sollte die Möhrenfliege angreifen, ist ein Fasertuch ein guter Schutz. Ansonsten musst du sie nur gießen und mit Nährstoffen versorgen. Lege Grasschnitt oder anderes organisches Material zwischen die Pflanzen. Das hält die Feuchtigkeit im Boden, unterdrückt das Unkraut und liefert zusätzliche Nährstoffe, wenn es sich zersetzt.
Pastinaken können z.B. mit Zwiebeln, Radieschen und Mais zusammen angebaut werden. Allerdings mag sie keine Kartoffeln.
Vor allem im Spätsommer und Herbst wachsen die Wurzeln. Aber mit ihrem üppigen Laub sind Pastinaken eine Zierde im Küchengarten, deshalb ist es leicht, beim Pflücken geduldig zu sein. Vor allem, wenn man weiß, dass sich der Geschmack mit ein paar Frösten verbessert.
Ernten und Kochen mit Pastinaken
Die Pastinaken können über den Winter an einem kühlen Ort gelagert werden, am besten in Kisten mit Sand.
Ein Teil der Ernte kann auch über den Winter auf dem Land gelassen werden. Wenn die Pastinaken mit einer dicken Schicht Stroh bedeckt sind, können sie bis weit in den Winter hinein geerntet werden. Wenn sie dann unwiederbringlich erfrieren, musst du nur noch bis zum Frühjahr warten. Bis dahin sind die Wurzeln besonders süß, weil viel Stärke in Zucker umgewandelt wurde. Pflücke deine Pastinaken im Frühjahr früh, denn sie werden holzig sein, wenn sie wieder zu wachsen beginnen.
Pastinaken sind reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Mit ihrem süßen und milden Geschmack schmecken sie im Ofen gebraten genauso gut wie in Suppen, Aufläufen und reichhaltigen Eintöpfen. Gib einige gekochte Pastinaken zu deinem Kartoffelpüree, um Abwechslung zu schaffen. Oder schneide sie mit einem Messer oder einer Mandoline in dünne Scheiben und trockne sie zu Wurzelgemüsechips. Pastinaken eignen sich auch hervorragend als Rohkost, zum Beispiel fein gerieben mit einer Vinaigrette oder in der Küchenmaschine zu einer reisähnlichen Konsistenz püriert. In der osteuropäischen Küche wird der Samen der Pastinake als Gewürz verwendet.
Autorin: Johanna Damm
Geprüft von Erik Hoekstra
Zuletzt aktualisiert am 2022-10-14