Glockenrebe
Glockenrebe – eine wendige Kletterpflanze
Die Glockenrebe stammt ursprünglich aus Mexiko. Der Gattungsname Cobaea“ geht auf den spanischen Jesuitenpater Bernabe Cobo zurück, der die Pflanze Anfang des 16. Jahrhunderts von Mexiko aus verbreitete. Der Artname ‘scandens’ bedeutet kletternd. Ein Name, dem die Glockenrebe durchaus gerecht wird. Sie wächst eifrig und bildet in kurzer Zeit eine große Blattmasse. In Schweden wird die Glockenrebe etwa 2 bis 5 Meter hoch, aber in ihrer Heimat kann sie bis zu 8 Meter hoch werden.
Aussaat der Glockenrebe
Die Glockenrebe wird im Februar-März im Haus vermehrt. Sie blüht etwa 4 Monate nach der Aussaat, daher ist es gut, möglichst früh zu säen.
Säe sparsam und lege die Samen etwa 1 cm tief in das Saatbeet. Während der Keimung feucht halten. Bewahre das Saatgut an einem warmen Ort auf. Eine elektrische Heizmatte sorgt für eine gute Unterheizung, aber man kann die Schale auch neben einen Heizkörper, auf eine Fußbodenheizung oder auf einen Kühlschrank stellen. Bei der Glockenrebe sollte man etwas Geduld mitbringen, denn es kann bis zu einem Monat dauern, bis die Samen gekeimt sind. Sobald sich die ersten Blätter zeigen, stelle die Setzlinge an einen hellen, kühlen Ort.
Sobald die Glockenrebe einige Blattpaare gebildet hat, können sie in separate, mit Blumenerde gefüllte Töpfe umgepflanzt werden.
Einfache Stecklingsentnahme beim Veredeln
Um schlaksige Pflanzen zu vermeiden, kannst du die Glockenreben während ihres Wachstums 1-2 Mal kappen. Der abgeschnittene Teil der Pflanze schlägt in feuchter Erde leicht Wurzeln und wird zu einer eigenständigen Pflanze.
Anpflanzen der Glockenrebe
Setze die Glockenreben aus, wenn die Gefahr von Nachtfrost vorüber ist. Härte die Pflanzen einige Tage lang ab, indem du sie für längere Zeit im Freien stehen lässt, am besten unter einem Fasertuch. Es schützt vor Kälte, Wind und Sonne.
Halte einen Abstand von etwa 50 cm zwischen den Pflanzen ein. Die Glockenrebe gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, aber auch Halbschatten ist gut geeignet.
Wenn nötig, können die Reben leicht zurückgeschnitten werden. Das üppige Blattwerk ist jedoch eine fantastische Bereicherung für den Garten – als Sichtschutz, Windschutz oder einfach als Zierpflanze. Die Glockenrebe eignet sich hervorragend als hängende Pflanze über einem Zaun, einem Spalier, einer Pergola oder als Kletterpflanze an jeder anderen Art von Pflanzenstütze. Sie kann auch hängend an einem Hängetopf gezogen werden.
Glockenrebe als Zimmerpflanze
Die Glockenrebe kann im Haus als Topfpflanze an einem hellen Fenster gezüchtet werden. Die Größe des Topfes bestimmt, wie groß die Pflanze werden wird. Lass die Reben an einem Spalier hochklettern oder binde sie an einer Gardinenstange fest. Bei regelmäßiger, aber nährstoffarmer Bewässerung wird die Glockenrebe gut gedeihen.
Pflege der Glockenrebe
Gib der Glockenrebe regelmäßig schwache Düngergaben. Lege Grasschnitt oder anderes organisches Material zwischen die Pflanzen. Dies hält die Feuchtigkeit im Boden, erstickt das Unkraut und liefert zusätzliche Nährstoffe, wenn es sich zersetzt.
Die Glockenrebe beginnt erst im Spätsommer, im August, zu blühen. Das üppige Laub ist aber schon lange vor der Blüte eine Zierde für sich.
Die Glockenrebe ist in der Regel gut vor Krankheiten und Schädlingen geschützt. Außerdem ist sie so winterhart, dass sie auch den einen oder anderen leichten Frosteinbruch im Herbst übersteht.
Überwinterung der Glockenrebe im Haus
Die Glockenrebe kann im Haus überwintert werden. Schneide die Pflanze im Spätherbst kräftig zurück und stelle sie an einen kühlen, hellen Platz im Haus. Eine gute Temperatur liegt bei 8-15 Grad. Wenn im Frühjahr die Sonne scheint, beginnt die Glockenrebe wieder zu wachsen. Dann hat sie einen wirklich frühen Saisonstart hingelegt.
Glockenrebe als Schnittblume
Diese Pflanze ist nicht nur im Garten eine Pracht. Schneide einige blühende Reben für einen prächtigen Strauß im Spätsommer. Besonders wirkungsvoll ist es, einige der Schlingpflanzen in den Strauß einzubeziehen. Sie bilden einen lebendigen und leicht wuchernden Kontrast zu den glockenförmigen Blüten.
Autorin: Johanna Damm
Geprüft von Erik Hoekstra
Zuletzt aktualisiert am 2022-10-14